Architekturprojekte mit naturverbundenem, hohem ästhetischen Anspruch und nachhaltigen Lösungen werden heute nicht nur bei privaten Wohnhäusern, sondern auch in einem breiten Spektrum von Hotels über Villen bis hin zu Freizeit- und Spa-Projekten bevorzugt. Das in diesem Sinne realisierte Villenprojekt in Urla, Izmir, bietet mit der visionären Perspektive von Onat Öktem, Mitgründer von ONZ Architektur, einen Lebensraum, der sich mit der Natur vereint.
Im Projekt wurde das Produkt Piazza Cobalt von Serapool Porselen verwendet, wobei sich Serapool sowohl im Design als auch in technischen Details als lösungsorientierter Partner hervortut. In diesem Interview, in dem wir viele Themen vom Einfluss der Materialwahl auf die Raumwahrnehmung bis zum Beitrag biologischer Schwimmbecken zur Nachhaltigkeitsvision ansprechen, erleben wir aus nächster Nähe, wie Architektur ein Gleichgewicht zwischen Stadt, Nutzer und Natur schafft.
Wasser ist nicht nur ein ästhetisches Element, sondern ein vielseitiges Gestaltungselement, das die Atmosphäre eines Raumes prägt. Durch seine reflektierende Eigenschaft sorgt es für Harmonie mit natürlichen Elementen und definiert gleichzeitig leise räumliche Grenzen. Ein gut geplantes Wasserelement verbessert das Nutzererlebnis und verleiht dem Raum emotionale Tiefe. In diesem Zusammenhang ist die Präsenz von Wasser in der Architektur eine strategische Entscheidung sowohl aus visueller als auch funktionaler Sicht.
Gesunde Umwelt, gesunde Städte und Architektur – wie wichtig sind Wasserelemente wie Pools und biologische Teiche für Architekt:innen, um diese Werte zu verwirklichen?
„Die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Wasser in der Architektur sind Spiegelbilder der Gefühle und Gedanken von Gestaltenden.“
Der Designer formt das Wasserelement entsprechend der gewünschten Atmosphäre. Außerdem nutzt er/sie das Wasserelement kontextuell für Wirkungen wie „Zentralität, Formgebung, Lenkung, Einladen, Verbindung, Trennung, Stillstand, Beschleunigung, Dramatik“.
Der Erfolg eines Projekts liegt in der Beziehung zwischen dem verwendeten Material und dem Design. Die breite Farb- und Texturpalette von Serapool ermöglicht es, Licht- und Schattenspiele im Raum zu kontrollieren. Die Wahl des Materials bringt nicht nur visuelle, sondern auch erfahrungsbezogene Ergebnisse mit sich. Daher sollten Architekt:innen mit Partnern arbeiten, die Flexibilität und Vielfalt bei der Materialwahl bieten, um das Projekt ganzheitlich steuern zu können.
Wie begann Ihre Zusammenarbeit mit Serapool Porselen? Was hat Sie als Architekt am meisten an der Vision von Serapool beeindruckt?
Architektur ist nicht nur die Kunst der Raumschaffung, sondern auch die Kontrolle und Harmonie aller Details, Farben und Materialien in ihrer Wechselwirkung. Die Kontrolle über ihre Veränderungen unter Licht und Schatten sichert die Ganzheit und Kontinuität des Raums. An diesem Punkt bot uns Serapool eine breite Palette. Besonders beeindruckt haben uns die Kombination verschiedener Farben und die einzigartigen Texturen, die keine Wiederholungen zulassen. So kann man den endlosen Kreislauf eines fließenden Beckens betonen. Auch die Sensibilität bei Abschlüssen ist sehr wichtig.
Die Serie Piazza Cobalt von Serapool ist nicht nur ästhetisch, sondern erfüllt auch technische Anforderungen. Eines der größten Probleme bei linearen Pooldesigns, nämlich Oberflächenwiederholungen, wird durch die Größen- und Strukturvielfalt dieses Produkts eliminiert. So entstehen auf der Beckenoberfläche keine visuellen Grenzen, der natürliche Fluss des Wassers wird nicht unterbrochen und die Umgebung des Beckens bietet eine flüssigere und ganzheitlichere Ästhetik.
Sie haben bei einem Villenprojekt in Urla, Izmir, das Produkt Piazza Cobalt von Serapool Porselen verwendet. Wie beurteilen Sie die ästhetische Wirkung dieser Produkte im Pooldesign?
Wir entwarfen einen Infinity-Pool auf dem gleichen Höhenniveau wie das Bodenniveau des Gebäudes. Die harte Bodenfläche beginnt beim Wohnbereich, führt über die Terrasse zum Wasser, setzt sich im Pool in drei Dimensionen fort und verwandelt sich allmählich in Wasser entlang des Schnitts. So zerfallen die Elemente der harten Oberfläche in drei Dimensionen und werden zu einer Linie aus Wasser, die in Richtung des gegenüberliegenden Pinienwaldes zieht. Die Maße und Segmentierung von Serapool, insbesondere von Piazza Cobalt, waren für diesen Pool sehr geeignet. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Vielfalt bei der Wiederholung von Fliesen in linearen Pools. Wenn man dies nicht erreicht, entstehen visuelle Grenzen im Pool und man verliert die Schlichtheit der Fließfähigkeit des Wassers. Mit Piazza Cobalt lässt sich diese Vielfalt erzielen, deshalb haben wir es bevorzugt.
In der modernen Architektur werden alternative Lösungen zu traditionellen Begrenzungselementen gesucht, um Ästhetik zu wahren und gleichzeitig die Sicherheit der Nutzer:innen zu gewährleisten. In diesem Projekt wurde das Wasserelement direkt als Grenze verwendet, anstelle künstlicher Elemente wie Geländer. Dadurch bleibt die visuelle Einheit erhalten und es entsteht eine naturnahe Atmosphäre.
In diesem Projekt sehen wir ein außergewöhnliches Pooldesign. Glauben Sie, dass in der Türkei ungewöhnliche, gestalterisch unterschiedliche Projekte Interesse wecken?
In diesem Gebäude finden Sie kein Geländer. Das Wasserelement definiert tatsächlich die Grenze des Gebäudes und beseitigt gleichzeitig alle physischen Barrieren. Es wird zu einer natürlichen Grenze. Außerdem wurde der Überlauf 1,5 Meter tiefer vom Nebeneingang des Gebäudes aus mit einer Betontreppenkonstruktion als lenkendes Gestaltungselement konzipiert. Durch die Verwendung von Kieselsteinen im Überlaufbereich und zusammen mit der Vegetation soll das Gefühl entstehen, an einem Flussufer entlangzugehen. Durch das über die Betonbeckenoberfläche fließende Wasser sollte auch die Ruhe des vom Wasser erzeugten Geräusches betont werden, sodass diese Route mehrere Sinne anspricht.
In hochwertigen architektonischen Anwendungen reichen Standardprodukte nicht immer aus. In solchen Fällen ist die Fähigkeit der Hersteller, projektspezifische Lösungen zu entwickeln, entscheidend. Die speziell für dieses Projekt von Serapool gefertigte Radialleiste zeigt die Flexibilität der Marke und ihre Unterstützung für die architektonische Vision. Dank dieses Ansatzes kann die Architektur ohne technische Kompromisse ganzheitlich umgesetzt werden.
Wie beurteilen Sie Serapool als Lösungspartner? Gab es Momente im Villenprojekt, in denen Sie technische Lösungen für Produkte oder Details benötigten? Falls ja, welche Lösungen bot Ihnen Serapool?
Die von uns gewünschte Radialleiste war bei Serapool zunächst nicht verfügbar. Aber sie wurde speziell für uns in gewünschter Farbe, Textur und Schnitt produziert. Da wir großen Wert auf solche Details legen, wurde Serapool in vielen Punkten zu unserem Lösungspartner.